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Konduktive Therapie

Die konduktive Förderung bemüht sich um ein ganzheitliches therapeutisches Konzept, das in der Hand von nur einer Therapeutin (Konduktorin) liegt.

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Was ist Konduktive Therapie?

Was ist Konduktive Therapie?

Kind in der konduktiven Therapie im Zentrum für Konduktive Therapie Oberhausen
Kind in der konduktiven Therapie im Zentrum für Konduktive Therapie Oberhausen.

Dr. Petö, ein ungarischer Neurologe, hat die konduktive Förderung als Ganzheitstherapie entwickelt, um cerebral geschädigte Kinder zu fördern und zu therapieren. Oberstes Ziel dabei ist, die Kinder so weit bewegungs- fähig zu machen, dass sie einmal ein selbstständiges und unabhängiges Leben führen können. Die üblichen Therapien, die bei spastischen Behinderungen eingesetzt werden, betonen Einzelaspekte der Erkrankung und werden von unterschiedlichen Therapeuten/innen behandelt.

Die konduktive Förderung hingegen bemüht sich um ein ganzheitliches therapeutisches Konzept, das in der Hand von nur einer Therapeutin (Konduktorin) liegt. Damit kann die Gesamtpersönlichkeit eines jeden Kindes besser gewürdigt werden.

Die Konduktorinnen durchlaufen in Budapest, dem Zentrum der "Petö-Schule", eine 4-jährige Hochschulausbildung und werden dabei krankengymnastisch, pädagogisch, ergotherapeutisch, psychologisch und logopädisch geschult. Da es sich meist nur sehr schwer organisieren lässt, mehrmals im Jahr für mehrere Monate mit dem behinderten Kind nach Ungarn zu reisen und trotzdem dem Rest der Familie gerecht zu werden, haben wir schon bei der Vereinsgründung in unsere Satzung mit aufgenommen, dass es unser oberstes Ziel ist, unseren Kindern auch in unmittelbarer Nähe die so erfolgreiche "Petö-Methode" anzubieten.

Die konduktive Förderung/Therapie ist eine ungarische Methode, die von Prof. Andras Petö nach langjähriger Forschung und Arbeit geschaffen wurde. Die konduktive Therapie arbeitet mit cerebral geschädigten Kindern wie z.B. cerebralmotorische Dysfunktionen (das zentrale Nervensystem ist geschädigt), spinamotorische Dysfunktion (das zentrale Nervensystem ist im Rückenmark geschädigt).

  • Athetose
  • Diplegia spastica
  • Hemiplegia spastica
  • Tetraparesis spastica
  • Cerebrale Ataxie
  • Spina Bifida

Diese Therapie ist nicht nur eine Therapie, die ein paar Stunden dauert, sondern möchte den behinderten Menschen und Ihrer Familie eine Lebensform geben. Es wird hier die motorische und kognitive Ebene gleichzeitig gefördert.

Das Tagesprogramm wird auf die Kinder angepasst und differenziert durchgeführt
Das Tagesprogramm wird auf die Kinder angepasst und differenziert durchgeführt.

Die konduktive Förderung möchte die geschädigten Funktionen (Dysfunktion) mit Umwegen wieder neu herstellen (Orthofunktion) und dann die behinderten Menschen in die Gesellschaft integrieren. Die Kinder lernen/arbeiten in einer Gruppe, die von einer Person (Konduktorin) geführt wird. Das Tagesprogramm wird auf die Kinder angepasst und differenziert durchgeführt.

Die Arbeit beginnt mit Orts- und Positionsänderungen in der Liegeposition (auf der Pritsche = Spezialmöbel), wo die Kinder sich von der Bauchlage auf den Rücken und zurückdrehen lernen, die Arme und Beine voneinander getrennt bewegen, halten und gezielt bewegen lernen.

Es wird Perzeption gefördert die Sprache entwickelt Auge- Hand- Koordination gefördert usw.

In allen Gruppen wird die Arbeit so begonnen, weil hier die "Grundsteine" des Sitzens und Laufens gelegt werden.

Danach wird das Gruppen-, Steh- und Laufprogramm (hinter dem großen Sprossenstuhl) kleine Pause, trinken, essen, Toilettentraining, Konditionierung Orts- und Positionsänderungen in der Sitzposition Individuell-Programm feinmotorische Bewegungen und Schreib- und Malprogramm durchgeführt.

Über den ganzen Tag wird gesungen und bei den Übungen (lösen) Rhythmus intendiert. Die Konduktorinnen arbeiten mit Ärzten (Neurologen, Orthopäden, Kinderärzten und auch mit Psychologen) zusammen und alle Fortschritte werden mit Fotos oder Filmen registriert. Die konduktive Förderung begleitet die behinderten Menschen durch ihr ganzes Leben. In Ungarn beginnt die Arbeit mit Babys und es gibt auch ambulante Erwachsenen-Gruppen.

Die konduktive Therapie versucht den Kindern so ein Leben zu schaffen, wo sie sich selbst sein können, was sie durch immer wieder gestellte kleine Ziele erreichen können. Ohne Willen des Kindes erreicht man nichts. Die Konduktorin muss den behinderten Menschen den Weg zeigen, auf den Weg helfen und die Ziele gemeinsam erreichen.

Elisabeth Deidda-Tökei, Diplom-Konduktorin